Lebensmittelsicherheit, Lichtkonzepte in der GV-Gastronomie und nachhaltige Bio-Verpackungen – über diese und weitere Themen tauschte sich der Arbeitskreis Gemeinschaftsverpflegung Köln e.V. (AK GV) am 27. Oktober 2016 in Köln aus.
Was für ein Einstand! Zwei Neumitglieder des Arbeitskreises Gemeinschaftsverpflegung begrüßten den AK GV gleich in ihrem Cateringunternehmen Cooking & More. Die Geschäftsführer und Gastgeber Hans-Peter Börgers und Hans-Herrmann Klein betreiben in Köln-Ossendorf eine Kantine, in der täglich rund 300 Mahlzeiten verspeist werden. Außerdem haben sie ein Netzwerk aus Köchen und Servicepersonal aufgebaut, das bundesweit gefragt ist.
Unverzichtbar: Gutes Krisenmanagement
Auf den neuesten Stand in Sachen Lebensmittelsicherheit, brachte delphi-Geschäftsführer Armin Wenge das Auditorium. Der Vorsitzende des AK GV und Präsident des BLVK-Hygieneforums stellte die neue „EU-Kontrollverordnung“ vor, die die Verordnung (EG) Nr. 882/2004 über amtliche Lebensmittelkontrollen ablösen wird. Lebensmittelkontrolleure entdeckten in den untersuchten Betrieben häufig die gleichen Schwachstellen, so Armin Wenge: kein vernünftiges HACCP-Konzept, keine ausreichende Dokumentation, keine kontinuierliche Verbesserung. Hinzu komme häufig ein schlechtes Krisenmanagement.
Um die Lebensmittelsicherheit in der Küche sicherzustellen sei u.a. ein angemessenes HACCP-Konzept notwendig. Regelmäßige Hygiene-Audits könnten eine sinnvolle Ergänzung sein. Unverzichtbar für erfolgreiche Unternehmen aber sei es, Krisen zu definieren und den Krisenfall zu proben, damit im Falle einer echten Krise jeder im Betrieb weiß, was zu tun ist.
Licht aus, Spot an!
Anschließend stellte die Firma Lichtspiel Lichtkonzepte für die Gastronomie vor. Denn ins rechte Licht gerückt, sieht selbst ein gewöhnlicher Salat besonders aus. Michael Shakra erläuterte, welche Wirkung Gastronomen mit einer durchdachten Beleuchtung erzielen können. „Licht ist eine wichtige Zutat für den Geschmack“, betonte er. Denn die Beleuchtung eines Restaurants, einer Kantine oder einer Mensa könne das jeweilige Gastronomiekonzept unterstützen – und eine wohlige Atmosphäre schaffen, die dazu führt, dass die Gäste noch zufriedener sind.
Stets hygienisch unterwegs
Da Speisen sehr empfindlich sind, gelten nicht nur in der Küche, sondern auch beim Transport hohe Hygienestandards. Die Firma Goliath Trans-Lining hat sich auf die Laderaumhygiene spezialisiert und rüstet Lieferwagen HACCP-konform um. Der Ausbau der Fahrzeuge zeichne sich aus durch eine naht-und fugenfreie Verarbeitung, die robust und lebensmittelecht sei, sagte Vanessa Dann. Alle interessierten Arbeitskreis-Mitglieder konnten sich vor Ort selbst davon überzeugen, dass die Fahrgastkabine strikt vom Laderaum getrennt, die gesamte Oberfläche leicht zu reinigen ist und es keine unzugänglichen Nischen, dafür aber reichlich Stauraum in den umgebauten Autos gibt.
Natürlicher Kreislauf: Cradle-to-Cradle (C2C)
Einweggeschirr und Bio-Label – das passt auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammen. Doch bei Prodana hat man daraus ein Geschäftsmodell entwickelt. Die Firma kreiert, vermarktet und handelt mit umweltfreundlichen Produkten. Im Fokus stehen „intelligente Verpackungslösungen, die keinen Abfall mehr erzeugen, sondern Nährstoffe“, erklärte Prodana-Geschäftsführer Dierk Burmeister. Statt auf Plastik setzt das Unternehmen auf natürliche Rohstoffe, die umweltschonend verarbeitet werden können. Abgefallene Palmblätter beispielsweise würden gewaschen, eingeweicht und in die gewünschte Form (Teller, Schale etc.) gepresst. Sie seien geschmacksneutral und lebensmittelecht, wasser- und fettdicht, hitze- und kältebeständig, stabil und schnittfest. Als reines Naturprodukt seien sie darüber hinaus Kompostierbar. Das entspricht dem Cradle-to-Cradle-Konzept (dt. von der Wiege zur Wiege), das der deutsche Chemiker Michael Braungart und der US-amerikanische Architekt William McDonough entwickelt haben: Man nehme einen natürlichen Rohstoff, nutze ihn und führe ihn wieder in den natürlichen Kreislauf zurück. Dieses nachhaltige Konzept vermeide nicht nur Müll, sondern komme auch bei den Kunden gut an, sagte Dierk Burmeister. Es unterstreiche das Foodkonzept und verbessere das Image des Produkts und des Herstellers. Aus seiner Sicht, ein klarer Marketingvorteil.